Abfuhr und Entsorgung von überschüssigem Boden

Abfuhr und Entsorgung von überschüssigem Boden

Viele Bauherren sind überzeugt, wenn sie den Hausbauauftrag komplett oder den Kellerausbau an eine Baufirma übergeben, können keine Kosten für sie mehr entstehen. Das Erstaunen ist dann groß, wenn die Kosten für die Abfuhr und die Entsorgung des überschüssigen Bodens gar nicht in den Endkosten enthalten sind. Und das kann ein erheblicher Posten von 2.000 EUR an aufwärts sein. 

Das ist auch verständlich, da die Hausbaufirmen meistens einen Festpreis anbieten. Dies bedeutet, dass die Baufirmen grundsätzlich von den gleichen Vorraussetzungen ausgehen müssen. Da aber auf den unterschiedlichen Grundstücken andersgeartete Gegebenheiten vorhanden sind, ist die Leistung "Abfuhr und Entsorgung des überschüssigen Bodens" so gut wie nie enthalten. In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen finden Sie aber normalerweise einen kleinen Passus, dass die Abfuhr des überschüssigen Aushubmaterials nicht im Festpreis enthalten ist.

 Die zu beachtende Gegebenheiten eines Grundstückes sind unter anderem:

  • die unterschiedliche Bodenklassen
  • die Transportwege und Entfernung zur nächstgelegenen Deponie sowie deren Preise
  • eventuell versteckter Altmüll im Baugrubenaushub
  • die Menge des Bodenaushubs

Dazu kommen eine eventuelle Hanglage und die damit verbundene notwendigen Hangsicherungen oder ein hoher Grundwasserspiegel. Empfehlenswert ist es natürlich, wenn Sie sich vorher informieren, ob in dem Bauvertrag auch enthalten ist, dass der Endpreis den Abtransport des Bodenaushubs enthält. Sollte das nicht der Fall sein, fragen Sie gezielt nach und lassen sich einen Kostenvoranschlag geben.Baugrube

Wahrscheinlicher ist es, dass Sie sich aber erst mit diesem Thema beschäftigen, wenn ein Berg Erdboden sich auf Ihrem Grundstück befindet und Sie wissen nicht, wohin damit. Wenn Sie Glück haben, können Sie den Bodenaushub zum Verfüllen verwenden. In der Regel senkt sich der Boden rund um das Haus noch einmal ab. Deshalb ist es angebracht, die Wege und die Gartenplanung etwas höher anzusetzen, damit alles eine Fläche ergibt. Die Bodenklasse finden Sie in der Regel in der Baubeschreibung oder den Bauplanungsunterlagen. Können Sie nichts mit der Bodenklasse anfangen, so fragen Sie doch ganz einfach den Bauleiter, wofür sich der Boden eignet.

Es gibt weiterhin im Internet Bodenbörsen, wo Sie Ihren Boden anbieten können. Dazu benötigen Sie aber wiederum die Bodenklasse. Nicht selten sucht jemand genau diese Bodenart für sein Grundstück. Ein kostenloses Inserat bei den Kleinanzeigen im Internet oder in der Tageszeitung kann Ihnen ebenfalls helfen, den Boden los zu werden.

Nicht selten suchen Deponien Boden zum Verfüllen, Abdecken oder für die Humusbodenherstellung. Vielleicht sollten Sie einfach einmal anrufen. In Berlin wird beispielsweise Geld für Erdboden gezahlt, der sich für die Humusherstellung eignet. Sie können sich mit Nachbarn unterhalten. Haben diese vielleicht die gleichen Sorgen, so bietet sich ein gemeinsamer Abtransport an, bei dem die Kosten geteilt werden. Das sind etliche hundert Euros weniger, als bei manchen Baufirmen.